Das Immunsystem ganzheitlich stärken

Zur aktuellen Corona-Krise stellen sich viele Menschen die Frage, wie sie sich gegen Viren und äußere Einflüsse schützen können. Dieser Blogartikel soll, aus der Perspektive der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM), einige dieser Fragen beantworten und besonders aus dem Bereich der Ernährungslehre praktische Tipps für den Alltag geben (mit einem einfachen Kraftsuppenrezept für Zuhause).

Entscheidend für die Abwehr von Viren, Bakterien und anderen äußeren Einflüssen ist die Stärkung des Immunsystems, welches in der TCM als „Wei Qi“ bezeichnet wird. Dieses „Wei Qi“ wirkt wie eine Armee unter der Haut, die den Körper schützt und verhindert, dass Kälte und Viren eindringen können. Am Ende der Wintermonate ist dieser natürliche Abwehrmechanismus des Körpers häufig geschwächt, was zum einen auf die Nässe und Kälte zurückzuführen ist, aber auch auf fehlendes Sonnenlicht.

Daher sollte ein wesentlicher Fokus der Ernährung und Lebensweise auf der Stärkung des „Wei Qi“ liegen, was zum einen mit wärmenden Nahrungsmitteln, aber auch durch eine angemessene Kleidung und frische Luft erzielt werden kann. Auch wenn das momentan sonnige Wetter Frühlingsgefühle weckt, sollte der kalte Wind nicht unterschätzt werden. Im Sinne der TCM ist es besonders förderlich die Knöchel, die Nierenregion und den Nacken warm zu halten, wenn man seinen Körper bestmöglich unterstützen möchte.

Abwehrhelden und Tipps aus der Ernährungslehre zur Stärkung des „Wei Qi“:

  • Drei regelmäßige Mahlzeiten am Tag (vorwiegend gekocht).
  • Ein Frühstücksbrei mit Nüssen und Trockenfrüchten der deinen Körper von innen heraus wärmt und wichtige Energie im Kampf gegen die Viren liefert.
  • Die Zubereitung von gedünstetem Obst, welches wärmt und leicht verdaulich ist.
  • Nahrhafte Eintöpfe mit dem Fokus auf Gemüse statt Fleisch.
  • Linsen- und Bohnengerichte.
  • Kraftsuppen (mindestens sieben Stunden gekochte Suppe aus Knochen und anderen wertvollen Zutaten, siehe Rezept unten) ABWEHRHELD NUMMER 1!
  • Reduktion von Rohkost, da es den Organismus energetisch kühlt und damit das „Wei Qi“ schwächt.
  • Vermeidung von zuckerhaltigen und fettreichen Speisen, da sie den Organismus belasten.
  • Keine radikalen Fastenkuren, da sie das „Wei Qi“ stark schwächen.

Ein weiterer wichtiger Betrachtungspunkt in der TCM ist auch die Jahreszeit, die eine saisonale Ernährungs- und Lebenslehre erfordert. Auch bei der Fragestellung, wie man sich gegen Viren schützen kann, ist deshalb zu sagen, dass ein saisonaler Einfluss immer gegeben ist. Momentan, mit Beginn des Frühlings, liegt ein besonderes Augenmerk auf der Stärkung des „Leber-Qi“. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die dieses „Qi“ ansprechen und stärken, sodass man seinen Körper ganzheitlich und nachhaltig gesund halten kann.
Denn nur ein gesunder Organismus ist ein abwehrstarker Organismus!

Ernährungsempfehlungen zur Stärkung des „Leber-Qi“:

  • Frühlingskräuter wie Löwenzahn, Brennessel, Sauerampfer und Bärlauch, welche in Tees oder auch als Kräutersuppe verzehrt werden können.
  • Fenchel, Lauch, und Frühlingszwiebeln (helfen, die mit Nahrung und Atmung zugeführte Energie, im Körper zu verteilen)
  • Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Trockenfrüchte
  • Fleisch und Milchprodukte sollten reduziert werden.
  • Zucker, gesättigte Fette, Weizenmehlprodukte und Alkohol sollten weitestgehend gemieden werden

Die genannten Ratschläge sind allgemein zu empfehlen und umfassen eine generelle Ernährungsempfehlung aus TCM Sicht, die unterstützend wirken soll. Für spezielle Befindlichkeiten und eine intensivere Behandlung empfehle ich eine individuelle Ernährungsberatung, die sich Ihren spezifischen Bedürfnissen anpasst.

Kraftsuppe (der Abwehrheld Nummer 1 für Zuhause)

In der TCM sind Kraftsuppen von sehr großer Bedeutung. Langes Auskochen von Knochen (Rind, Lamm, Wildschwein oder Huhn), stärkt geschwächte Menschen und das Immunsystem im Allgemeinen. Besonders das Knochenmark, welches sich nach mindestens 7 Stunden Kochzeit vom Knochen löst und mit der Flüssigkeit verbindet, hat eine

stärkende und wohltuende Wirkung auf den Organismus.

 

Klassische Rinderkraftbrühe

Zutaten:

3,5-4 Liter Wasser

  600 gr. Rindfleisch ( Beinscheibe), wenn möglich in Bio-Qualität

  1 Stange Lauch

  1 Fenchelknolle

  3 Möhren

  4 Stangen Staudensellerie

  200 gr. Petersilienwurzel

  1 Lorbeerblatt

  Einige Körner schwarzer Pfeffer

  Salz, Pfeffer, frische Petersilie

Zubereitung:

In einem großen Topf Wasser zugedeckt aufkochen, Fleisch mit klarem Wasser abspülen, Gemüse kleinschneiden. Alles in den Topf geben, Gewürze beifügen und auf kleiner Stufe mindestens 7 Stunden köcheln lassen, ab und zu Schaum abgießen.

Die Brühe durch ein Metallsieb in einen zweiten Topf abseihen. Das Fleisch klein schneiden und in die Flüssigkeit geben.